An einem einzigen Tag im September kamen über 200 Paletten und fast 300 Kartons. Am Ende der Woche waren über 60.000 Artikel ausgezeichnet.
Martin Lederer
Leitung Logistik

Alles paletti?

Anton Riedlsperger, Abteilungsleiter Zentrallager

Schwitzen? Was ist das? Anton Riedlsperger bringt so leicht nichts aus der Ruhe. Auch nicht, wenn 300 Paletten auf einmal angeliefert werden; auch nicht die Tatsache, dass eigentlich nur für 100 Platz ist im Logistikzentrum. Dort arbeitet der Saalfeldner seit zwei Jahren als Leiter des Zentrallagers. Vorher hat er Eishockey-Zubehör verkauft. Früher oder später scheint jeder, der es sportlich mag, beim Bründl zu landen. »Ein tolles Team sind wir hier«, schwärmt Anton. Auch über den Job hinaus. Man schreibe sich auf WhatsApp und gehe zusammen zum Sport. Und die Arbeit im Lager? »Die«, sagt der 40-Jährige, »ist eine Herausforderung.« Kein Tag sei wirklich planbar, weil immer unterschiedlich viel Ware eintreffe. Das heißt dann manchmal zu zwölft bis abends Pakete und Kartons einzusortieren. Bründl ist erst wieder um ein paar Shops auf nunmehr 30 gewachsen.

Es bleibt also spannend. Und eine Herausforderung.

Anton Riedlsperger Logistik

Und Action

Manfred Rogetzer, Shopleiter Flagshipstore, Einkäufer & Verkäufer Hartware

Manfred hier, Manfred da, Manfred der Tausendsassa. Bis mittags geht er seinem Job als Einkäufer nach, nachmittags ist er meist auf der Fläche im Flagshipstore in Kaprun anzutreffen. Weil Hartware sein Steckenpferd ist und er jede Saison um die 28.000 Paar Ski und 25.000 Paar Skischuhe für den Verkauf und den Verleih ordert, vertrauen ihm Kunden blind. Sie schätzen, wenn ihnen jemand die Qual der Wahl abnimmt. Manni, der Ermöglicher, der die Freiheit der Kunden steigert. Reicht ja, wenn sich einer den Kopf zerbricht. »Du musst dich mit jedem Shop beschäftigen«, sagt Manni, der das Feedback seiner Kollegen genauso ernst nimmt wie das der Käufer. Jetzt gibt es Geschäfte in der Stadt und auf dem Dorf, es gibt welche am Berg und natürlich den Verleih, das macht die Sache mit dem Kuratieren nicht einfacher. Die Kunst dabei ist, die richtige Ware zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Menge und zum besten Preis vorzuhalten. Und auch für einen Einkäufer gilt: Du lebst dein Leben vorwärts, aber erst in der Rückschau wird manches erklärbar, was wiederum der neuen Saison zugutekommt. Bei allen Analysen sind auch ganz altmodische Tugenden gefragt: Mut zum Beispiel, ein gutes Bauchgefühl. Und so ordert Manni, der schon 34 Jahre bei Bründl ist, auch mal einen Skischuh, der sich ganz ohne Einsatz der Hände schließen und öffnen lässt. Oder einen mit Diamanten besetzten Ski. »Wichtig ist«, sagt Manni, »dass ich mich abends ins Bett lege und ruhig schlafe.« Dabei ist Ruhe gar nicht seins. Noch immer ist der einstige Bründl Lehrbursche voll motiviert. »Ich brauche immer Action«, sagt er von sich. Vielleicht engagiert er sich deshalb nebenher noch in der hauseigenen Rennsport-Abteilung und für die Vereine. Fast selbstredend, dass er die Lehrlinge im Haupthaus unter seine Fittiche nimmt. Der Erfolg bleibt nicht aus: »Der spricht schon wie du«, hat ihm neulich jemand gesagt.

Manfred Rogetzer Flagshipstore Hartware
Die richtige Ware zur richtigen Zeit in der richtigen Menge zum besten Preis am richtigen Ort.
Manfred Rogetzer
Shopleiter Flagshipstore, Einkäufer & Verkäufer Hartware

Die heimliche Millionärin

Barbara Walch, Leiterin Lohnverrechnung, Assistentin der Geschäftsleitung

Wenn Barbara nicht im Büro sitzt, sitzt sie in Schulungen. »Arbeitsrecht, Urlaubsgesetze – ständig ändert sich was«, sagt der quirlige Blondschopf. Zusammen mit ihrer Kollegin Jessica Flucher stemmt sie bei Bründl seit 22 Jahren das komplette Lohnwesen für zu Spitzenzeiten immerhin 540 Mitarbeiter. Gehälter und Überstunden auszahlen, Prämien berechnen, die Unterlagen für Behörden aufbereiten. »Ich bin die Checklisten- und Planungsfrau«, sagt Barbara über ihren Job. Obwohl jährlich ein zweistelliger Millionenbetrag über ihren Schreibtisch geht, geht es längst nicht nur um nackte Zahlen. Wenn Barbara einen Mitarbeiter auf ein Förderprogramm hinweist, das dieser beanspruchen darf oder ein Kollege beim Lohnsteuerjahresausgleich mit seinem Latein am Ende ist und verzweifelt zum Hörer greift – immer spielt das Zwischenmenschliche in Barbaras Alltag hinein. In den Worten der Quereinsteigerin: »Erzähl’ mir deine Geschichte und ich sage dir, wie ich dir helfen kann

Barbara Walch

Danke für die Blumen!

Carina Prasil, Visual Merchandiserin

Als wir Carina an der Sinnbar im Bründl Flagshipstore in Kaprun trafen, war sie noch die Frau Gold. Dann gab es eine Zeremonie auf der Burg zu Kaprun. Jetzt steht auf ihrer Visitenkarte »Prasil«. Doch der Mädchenname ist nach wie vor Programm – zumindest, wenn man sieht, wie die Dekorateurin und Visual Merchandiserin Schaufenster und Verkaufsräume veredelt. Wer einmal Shoppen war, weiß, was für ein volatiles Geschäft die Instore-Kommunikation ist. Immer gilt es, Anreize zu schaffen, die Ware zeitgemäß zu inszenieren. Hinzu kommt eine konsumfreudige Kundschaft, die ständig die sorgsam arrangierten Bühnenbilder zerpflückt. Oder Kollegen, die die halbe Ausstellungsfläche plündern auf der Suche nach bestimmten Größen und Accessoires. So springt Carina schon mal außerplanmäßig ein, um halbentblößte Figuren wieder ins rechte Licht zu rücken. Seit Lehrlingstagen ist sie bei Bründl, seit vier Jahren die visuelle Visitenkarte des Unternehmens, stets mit am Tisch, wenn es um kreative Produktpräsentationen geht. Die entstehen mit der hauseigenen Grafik; das Material kommt auch von Trödlern und Messen wie der Ispo oder der Maison & Objet in Paris. Fürs Opening in Salzburg im rustikalen Chic mit veritabler Almhütte gab es viel Lob, auch vom Chef, der nachts noch auf die Mailbox sprach und anderntags Blumengrüße folgen ließ. Da war Carina schon wieder unterwegs, die Shops abgrasen und ihre Schäflein ins Trockene bringen.

Carina Prasil Merchandise