Südlich von Kaprun liegt der Klammsee, eingebettet zwischen hohen Felswänden und Bergflanken, an denen Fichten und Lärchen wachsen. An seinen Ufern wandert Christoph Bründl mit seinem alten Bekannten und Mental-Coach Christo Quiske durch das Sonnenlicht. „Christo ist mein Coach, weil er sehr viele Lebensweisheiten gelernt und erforscht hat“, sagt Christoph. Seit 18 Jahren kennen die beiden sich, einmal im Jahr verbringen sie mehrere Tage gemeinsam, um sich auszutauschen.

 

Ihre Wanderung führt Christoph und Christo über Holzstege, die über Bachläufe führen, in denen durchsichtiges Wasser sprudelt, Schnee knirscht unter den harten Schuhsohlen. Die Sonne glitzert auf dem Eis, das den See bedeckt. „Das Problem bei vielen Menschen ist die Trennung zwischen Welt und Ego“, sagt Christo und setzt sich auf eine Bank am Seeufer. „Das Ego ist ständig damit beschäftigt, besser zu sein als andere. Dieses ununterbrochene Bewerten der Welt und des Geschehens um dich herum, macht auf Dauer nicht glücklich.“ Besser: Das Leben als Fluss begreifen und mit einer gewissen Leichtigkeit meistern. Christo rät, in einen geistigen Zustand der Offenheit und Klarheit zurückzukehren. Nur wie? „Nimm die Welt wie eine Kamera wahr: so wie sie ist.“, sagt Christo. „Halte mehrmals täglich inne, blende jeden Gedanken und jede Bewertung aus“. Je häufiger man das mache, desto mehr überzeuge man sich selbst: Das ist mein natürlicher Zustand. „Damit kann ich das Leben um mich herum leichter nehmen und glücklicher sein“.

Das, was du suchst, bist du selbst
Christo Quiske

Als die Bäume lange Schatten werfen und die Sonne hinter den Berggipfeln verschwindet, stehen die Beiden auf und spazieren zurück am Ufer entlang. Und wie findet man ihn nun, den Weg zum Glück und zum Sinn des Seins? „Finde das, was du tust in Ordnung“, sagt Christo. „Das, was du sucht, bist du selbst“. Christoph nickt und schüttelt feuchten Schnee von seinen Schuhen. „Ich werde noch viele Spaziergänge mit Christo machen“, sagt er. „Es gibt noch viel zu lernen.“